Sprache als Input: Wie Worte Training und Schmerz beeinflussen
Dec 05, 2025Wir nehmen Informationen über alle Kanäle und Rezeptoren auf, diese werden verarbeitet, integriert und führen anschließend zu motorischen Antworten. Im Training oder in der Therapie kommen Menschen oft mit Bewegungsproblemen, Schmerzen oder hohem Tonus zu uns und beschreiben ihr Problem. Die entscheidende Frage ist dann: Welchen Input müssen wir verändern, damit der Output – also Bewegung, Leistung und Schmerz – besser wird? Auf muskuloskelettaler Ebene gibt es dafür unzählige Ansätze und Ausbildungen, doch ein oft vernachlässigter Aspekt ist Sprache als Input.
Sprache wirkt auf zwei Ebenen.. Allein die Art, wie wir sprechen, kann Sicherheit oder Unsicherheit erzeugen. Je unsicherer wir selbst sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für höheren Schmerzoutput oder geringere Leistung beim Klienten. Ein extremes Beispiel sind manche Aussagen von Ärzten: Sätze wie „Wenn das nicht passiert, ist man in ein paar Jahren tot“ schaffen Angst und Misstrauen, auch wenn die Botschaft medizinisch korrekt sein mag. Bewusste, vertrauensvolle Kommunikation kann hingegen direkt den Input verändern und damit den Output verbessern.
Zum anderen ist die Sprache, die Menschen mit sich selbst führen – der sogenannte Self Talk – entscheidend. Viele haben hier eher einen inneren Kritiker, der sagt: „Das kannst du nicht, du bist nicht gut genug.“ Das ist ein negativer Input, der das Nervensystem in einem Zustand von Unsicherheit oder Spannung hält. Trainer können dies ansprechen und helfen, diesen Input umzulenken: „Das ist eine Sichtweise, aber vielleicht siehst du auch x oder du vergleichst dich gerade mit jemandem, der zehn Jahre weiter ist als du. Schau mal, welchen Fortschritt du im Vergleich zur letzten Woche gemacht hast.“ So wird der Fokus auf positive Veränderungen gelenkt, ein Flow entsteht und die Bewegung kann leichter, sicherer und schmerzfreier ablaufen.
Sprache als Input ist ein mächtiges Werkzeug, das oft unterschätzt wird. Wir greifen dieses Thema daher auch im Mentorship auf, um Trainer und Therapeuten zu befähigen, Worte gezielt als Werkzeug zur Verbesserung von Bewegung, Leistung und Schmerzregulation einzusetzen.
Viel Erfolg beim Training!
Yassin & Team
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