Vom pinken Elefanten zur schmerzfreien Bewegung: Wie Fokus den Trainingserfolg entscheidet

fokus training grundlagen der neuroathletik jebrini training neuroathletik yassin jebrini Dec 01, 2025

Manche Klienten blockieren ihren Trainingserfolg, ohne es zu merken – und zwar durch das, was man als das „pinke Elefanten Paradox“ oder die „weiße Beeren Theorie“ kennt. Wenn man versucht, einen Gedanken oder eine Emotion zu vermeiden, wird genau dieser Gedanke umso präsenter. Sag jemandem, er solle nicht an einen pinken Elefanten denken – und genau das passiert. Dieses Gedankenkarussell kennt fast jeder, und im Training spielt es eine größere Rolle, als viele denken.

Bewegungen, die wir nicht gut können, sind häufig mit Emotionen verknüpft. Vielleicht Frust, Angst vor Schmerz, Scham oder ein Gefühl des Versagens. Wenn jemand sich ständig auf seine Schwäche konzentriert, weil er ja „besser werden“ will, dann schiebt das den inneren Kritiker an. Die Erwartungshaltung entsteht, dass die Bewegung wieder nicht gut funktioniert. Und genau diese Erwartung ruft das unangenehme Gefühl oder den Schmerz immer wieder hervor. Das Nervensystem reagiert auf Erwartung, nicht nur auf Realität. Es will schützen – und blockiert dadurch Fortschritt.

Was kann man tun, um jemanden da herauszuholen? Der Schlüssel liegt meist im Fokus. Menschen, die in dieser gedanklichen Schleife hängen, haben in der Regel einen internen Fokus. Sie konzentrieren sich stark auf ihren Körper und auf das, was im Inneren passiert. Zum Beispiel: Jemand hat Schmerzen im Knie bei der Kniebeuge und denkt die ganze Zeit „Wie fühlt sich mein Knie an? Tut es weh? Bewegt es sich richtig?“ Das ist nachvollziehbar, aber kontraproduktiv. Der Körper reagiert auf diese ständige innere Kontrolle mit noch mehr Spannung, Unsicherheit und damit oft auch Schmerz.

Die Lösung ist erstaunlich einfach: Den Fokus nach außen lenken. Wenn wir den Input verändern, kann sich die Bewegung verändern. Anstatt sich auf das Knie zu konzentrieren, bekommt der Körper eine andere Aufgabe. Zum Beispiel: Bei einer Kniebeuge kann man einen Punkt hinter sich haben, den man mit dem Gesäß berühren muss, und oben einen Punkt, den man mit dem Kopf leicht andocken soll. Der Fokus liegt dann nicht mehr auf der Struktur, sondern auf der Aufgabe im Raum. Der Körper findet meist automatisch eine sicherere, effizientere Bewegungslösung.

Diese Fokusverschiebung vom internen zum externen Fokus ermöglicht es vielen Menschen, Bewegungen plötzlich schmerzfrei, flüssig und kontrolliert auszuführen – ohne dass sich strukturell etwas verändert hat. Das Nervensystem bekommt ein neues, klares Ziel und keine Bedrohungsbotschaft. So entstehen große Fortschritte, oft in wenigen Minuten.

Wer also das pinke Elefanten Paradox im Training versteht, erkennt: Je mehr ich versuche, eine Schwäche oder einen Schmerz zu vermeiden, desto stärker wird er. Aber wenn ich den Fokus verändere und das Nervensystem auf Sicherheit und Handlung ausrichte, löst sich die Blockade meist von selbst.

Viel Erfolg beim Training!

Yassin & Team


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