Wenn Nerven nerven - Neuromechanische Drills

grundlagen der neuroathletik neuro drills neuro-übungen neuroathletik neuromechanik Jun 13, 2022

Unsere Nerven garantieren als zusammenhängende Einheit den Informationsaustausch zwischen den sensorischen Rezeptoren, dem Gehirn und den ausführenden Organen. Die Datenübertragung zwischen dem zentralen Nervensystem und den bewegungsausführenden Organen ist für das Gelingen von Bewegungen eine kritische Determinante. Wenn sensorische Informationen, die an den Rezeptoren generiert werden, durch die Übermittlung der Nerven an unser Gehirn in ihrer Qualität abnehmen, liegt ein Übertragungsproblem vor. Ebenso wird von einem Übertragungsproblem gesprochen, wenn die Befehle, die von unserem Gehirn an die Muskeln in der Peripherie gesendet werden, in ihrer Güte abnehmen.

Ein Vergleich aus dem Alltag macht den Ablauf verständlich: Knickt man einen Gartenschlauch oder klemmt ihn ein, unterbricht das den Wasserdurchfluss; die Blumen bleiben im Trockenen stehen. Gleiches passiert, wenn die Nervenfasern unser Gehirn nicht einwandfrei mit Informationen versorgen können: Das Gehirn muss Prognosen über die nahe Zukunft erstellen, die auf lückenhaften Informationen beruhen. Folglich zieht das zentrale Nervensystem die Handbremse und schränkt aus seinem Sicherheitsbedürfnis heraus den motorischen Output ein.

Doch nicht nur die direkte Informationsübertragung, sondern auch die Bewegungsfreiheit der Nerven kann eingeschränkt sein. Denn sobald wir uns bewegen, verändern periphere Nerven ihre eigene Lageposition. Da Nerven ein sensibles Gewebe sind, kann jede Form von Druck oder Scherkräften, die die Belastungstoleranz des Trainierenden übersteigen, ebenfalls zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen.

Die mechanischen Bedingungen des peripheren und des zentralen Nervengewebes haben Auswirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit! Spannend wird es in der Mobilisation oder der Entspannung der Nerven zur Verbesserung der Signalübertragung vom motorischen Kortex über das Rückenmark zum Muskel und zurück. Insbesondere langjährige Schmerzzustände oder Immobilitäten in bestimmten Körperbereichen, aber auch Missempfindungen wie Taubheit oder Kribbeln in den Körperextremitäten deuten in der Anamnese auf häufig reversible Beeinträchtigungen der Nerven hin.

Im folgenden Video seht ihr eine neuromechanische Intervention an Jenny, die zu hervorragenden Ergebnissen geführt hat. Wenn ihr mehr zu diesem Thema wissen wollt, könnt ihr euch darüber in unserem Online-Seminar zur Neuromechanik informieren.

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